Digitale Mathekiste

, Janina Brüggemann

Digitale Medien für den Unterricht sind in aller Munde und gewinnen zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig scheint die Anzahl digitaler Tools exponentiell zuzunehmen. Als Übersicht habe ich eine öffentlich zugängliche ditiale Pinnwand (TaskCard) mit vielen nützlichen Tools für den Mathematikunterricht erstellt.

Dank weiterer Ideen des Twitterlehrerzimmers ist daraus eine umfangreiche Sammlung - unterteilt in Kategorien wie z.B. verschiedene Leitideen - entstanden. Diejenigen Tools davon, die ich tatsächlich nutze, habe ich mit einem "Like" versehen. Gerne können auch jetzt noch weitere Tools hinzugefügt, Kommentare zu bestimmten Tools verfasst oder Tools geliked werden. Die digitale Mathekiste darf sich auch weiterhin vergrößern und verbessern.

Bild der digitalen Mathekiste

Diese Übersicht ist keinesfalls als Übersicht über alle Tools, die man nutzen muss, zu verstehen. Es handelt sich um eine Sammlung, aus der man auswählen kann und auswählen sollte. Mit der Verwendung digitaler Medien verhält es sich wie mit dem Einsatz von Methoden: Man sollte ein Tool nicht des Tools wegen auswählen, sondern nur, wenn der Einsatz tatsächlich dem Erreichen des Lernziels dienlich ist. Es muss stets überprüft werden, ob digitale Medien das Erreichen fachdidaktischer Ziele unterstützen oder sogar vereinfachen können. Um diese Entscheidung fällen zu können, ist es allerdings notwendig zu wissen, welche digitale Tools es (für den Mathematikunterricht) gibt. Aus diesem Grund ist diese digitale Mathekiste entstanden. Ganz wichtig ist aber: Enaktives Arbeiten an realen Objekten ist und bleibt, besonders im Mathematikunterricht, wichtig, um Verstehensprozesse einzuleiten und zu unterstützen. Digitale Medien sollten nicht ersetzen, sondern als Erweiterung der Möglichkeiten erkannt werden.

Auch über die fachdidaktischen Ziele hinaus kann der Einsatz digitaler Medien im Mathematikunterricht Vorteile haben:

Digitale Medien

  • werden von Schüler*innen häufig als motivierend wahrgenommen,
  • bieten Möglichkeiten des entdeckenden Lernens,
  • dienen als Veranschaulichung,
  • fördern durch interaktive Elemente vertiefendes Verstehen,
  • vereinfachen das Produzieren (gemeinsamer) Produkte,
  • unterstützen kollaboratives Arbeiten,
  • unterstützen bei der Differenzierung und Individualisierung von Unterricht,
  • ersetzen schlichtweg Materialien, die für ganze Lerngruppen nicht als Realobjekte zur Verfügung stehen,
  • ermöglichen schnelle Rückmeldungen zu bearbeiteten Aufgaben.

Somit könenn sie - funktional eingesetzt - als positiver Verstärker dienen.

Über die fachlichen Ziele hinaus kann mit digitalen Medien die Ausbildung der sogenannten 4K-Kompetenzen, der Kernkompetenzen des 21. Jahrhunderts, gefördert werden. Unter 4K versteht man die Kompetenzen Kommunizieren, Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität. Daher finden sich in der digitalen Pinnwand explizit die Kategorien Kollaboratives Arbeiten (Kollaboration) und Produzieren (Kreativität). Damit erweitern sich folglich die Ziele, die wir, auch im Mathematikunterricht verfolgen. Es entsteht eine neue Lernkultur, die auch in den Mathematikunterricht Einzug erhält.

Viel Spaß beim Stöbern in der digitalen Mathekiste und beim Entdecken neuer Möglichkeiten.